Die Schleuse wurde nicht im Zuge der Industrialisierung von der Arbeit der menschlichen Hand weggeführt, was bedeutet, dass sie auch heute noch von Hand betrieben wird. Diese harte Arbeit muss heute jeder Schiffer selbst erledigen, will er die Schleuse passieren. Dies war allerdings nicht immer so. Bis Weihnachten 2003 übernahm diese Dienste Martin Clemens Mayer.

Martin Clemens Mayer – Der letzte Schleusenwärter

Martin Clemens Mayer kann im Grunde auch als der beste Freund der Schleuse 100 angesehen werden. Generell ist zu sagen, dass Herr Mayer ein Bamberger Original war. Beruflich war er im Wasserwirtschaftsamt tätig, wo er sich mit Herz und Blut gegen den Abriss des 1840 erbauten Schleusenmeisterhauses engagierte. Seine Rente verbrachte Mayer als Bewohner ebenda und erledigte die Arbeit des Schleusenwärters. Für einen 80-jährigen Mann eine körperlich beachtenswert anstrengende Arbeit. Das Füllen der Schleuse dauert in etwa 15 Minuten. Dabei strömen bis zu 500000 Liter Wasser in das 34,15 Meter lange und 4,67 Meter breite Becken.

Die Bedeutung der Schleuse

Die Schleuse 100 hat auch heute noch eine Bedeutung für Bamberg, denn sie hilft bei der Regulierung des Wasserstandes des linken Regnitzarms. Ohne die Schleuse 100 wäre es so nicht möglich, die Wasserkraftwerke im Mühlenviertel zu erhalten, die wertvollen Strom bereitstellen. Ursprünglich wurde der Ludwig-Main-Donau-Kanals erbaut, um den Warentransport voran zu treiben. Als jedoch der Kanal endgültig fertiggestellt wurde, war er allerdings nur noch von geringer Bedeutung für Bayern, da nahezu gleichzeitig die ersten Eisenbahnlinien in Bayern errichtet wurden. 1950 wurde der Kanal schließlich endgültig stillgelegt.

 

Doch bis es soweit war, erwies der Kanal treue Dienste. Beispielsweise wird von Augenzeugen berichtet, dass während des Zweiten Weltkrieges Minenräumboote den Kanal passierten. Auf diese Weise wurden sie von Rhein über den Ludwig-Donau-Main-Kanals bis zum Schwarzen Meer gebracht. In Anbetracht der Seltenheit, dass solche Boote den Kanal passierten, trauten einige ihren Augen kaum.

Noch immer sind Stücke des alten Kanals erhalten, die von Karl dem Großen in Auftrag gegeben wurden. Sein Vorhaben mit der „Fossa Carolina“ bessere Vertriebswege zu generieren wurde später in Form des Ludwig-Main-Donau-Kanals realisiert. Sein eigenes Projekt wurde damals nie zu Ende geführt.

Die Schleuse 100 heute

Heute passieren vor allem Sport- und Freizeitboote, sowie Schiffe der Wasserschutzpolizei die Schleuse. Dabei ist die Schleuse sowohl vom Nonnengraben als auch von der Regnitz aus kommend nutzbar, wodurch die Mühlwehre umfahren werden können.

 

Die letzte Erneuerung der Schleuse 100 fand im Jahr 2000 statt. Die Schleuse 100 befindet sich am Mühlwörth, also zwischen dem oberen Mühlenviertel und dem Eingang zum Hain.

 

Ein netter Insider-Tipp für alle Romantiker: Hier kann man sich prima an die Regnitz setzen und den Sonnenuntergang über der Villa Concordia genießen. Aber auch mit einem netten Buch und einem kühlen Bamberger Bier lässt es sich hier sehr gut aushalten.

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