Sie steht auf dem Gebiet der Siedlung „papinberc“, welches Kaiser Otto II. dem Bayernherzog Heinrich dem Zänker überschrieb. Im Jahre 1300 begann man mit dem Bau der Kirche, der erst 1535 vollendet werden konnte. Später wurden die Fenster im Langhaus und am Chordach dem Stil des Barocks angepasst.

Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau“

Die Obere Pfarre ist eigentlich eine Wallfahrtskirche und trägt den Namen „Unserer Lieben Frau“. Die Wallfahrtswanderer mussten früher, sobald sie wieder zu Hause angekommen waren, dem Zunftmeister von Handwerkerzeichen berichten, damit dieser wusste, dass der Geselle auch wirklich am besagten Ort gewesen war. Ein solches Handwerkerzeichen ist auch an der Oberen Pfarre zu finden.

 

An der Südseite existiert ein Treppentürmchen, welches zur Chororgel führte. Auf dieser Treppe sitzt heute der unbekannte Baumeister der Kirche, der eine Kutte trägt und beide Arme zum Himmel erhebt. Inzwischen sind leider beide Hände verloren gegangen.
In diesen hatte er ein „Düthorn“ gehalten, was genutzt wurde, um die Fertigstellung eines Gebäudes bekannt zu geben. Das Volk sah das aber ganz anders, es interpretierte das Horn als Trinkhorn. So sagten sie, dass der Baumeister durch das Trinken Haus und Hof verloren hätte und um daran zu erinnern, sei diese Figur entstanden. Sie nennen die Figur „das Säufermännchen“. Noch bis in die 1960er-Jahre hielt er den flaschenartig aussehenden Rest des Horns an den Mund. Doch kurz vor Silvester 1961 war die Flasche abgebrochen. Heute ragen somit nur noch die Stümpfe flehentlich zum Himmel.

Äußeres Erscheinungsbild der Oberen Pfarre

Von weitem betrachtet gleicht die Obere Pfarre einem Schiff, das aus den Dächern des Unteren Kaulbergs hervorlugt. Eine weitere Treppe an der Nordseite der Kirche führt zur Brautpforte. Hier sind die fünf klugen Jungfrauen, die fünf törichten Jungfrauen sowie die Krönung Marias zu erkennen. Die Pforte wird von den beiden Heiligen Peter und Paul flankiert. An der Nordseite existiert noch ein Kruzifix aus Holz, eine Statue des Hl. Johannes Nepomuk aus der Barockzeit, eine gotische Madonna sowie Grabtafeln. Diese Tafeln sind Zeugen einer Zeit, als sich um die Kirche herum noch der Pfarrfriedhof befand. Am Turm sind zwei Figuren zu erkennen, der Apostel Johannes Evangelist und die Heimsuchung Marias.

Das Kircheninnere

Im Kircheninneren gibt es unzählige Werke sakraler Kunst, wie beispielsweise Apostelfiguren aus dem 15. Jahrhundert, die den Weg zum Hochaltar zu weisen scheinen. Der Hochaltar selbst wurde von Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn gestiftet. Er enthält auch heute noch das Gnadenbild einer Madonna auf dem Thron. Der Hochaltar steht im Zentrum der Kirche und wird von weiteren Seiten- und Nebenaltären umgeben. Das Gnadenbild der Madonna wird ein Mal im Jahr in einer feierlichen Prozession zur Schmerzhaften Muttergottes in der Untere Pfarre (Sankt Martin) am Grünen Markt getragen.

Der Türmer

Im Turm befindet sich eine zweigeschossige Wohnung, in der bis 1920 der Türmer lebte. Der letzte Türmer muss der Überlieferung nach ein eher unsportlicher Mann gewesen sein, der es vorsah, nicht so oft seinen Turm zu verlassen, da dieser nur durch etliche Treppenstufen zu erklimmen war. Deshalb zog der Türmer mittels Seilwinde Essen und Getränke zu sich hinauf und ließ seine menschlichen Bedürfnisse daran herab. Bei einer dieser Aktionen löste sich das Fass sechs Meter über dem Boden aus der Seilwinde und zerschellte laut auf dem Kirchvorplatz.

Unterhalb der Kirche verläuft die Straße Unterer Kaulberg. Hier wohnten damals vor allem Winzer, die man in Franken „Hacker“ nennt.

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