Wer an den Ostertagen durch die Fränkische Schweiz fährt, dem fallen mit Sicherheit die prächtig geschmückten Brunnen ins Auge.
Der fränkische Brauch der Osterbrunnen reicht zurück bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Ursprünge und Entstehungsgründe sind bis heute allerdings nicht vollständig geklärt. Erste schriftliche Quellen berichten von geschmückten Brunnen in der Gegend um Muggendorf, die bereits zu dieser Zeit eine beliebte Anlaufstelle für Tagesausflüge aus Bamberg, Forchheim und Erlangen war. Man geht heute davon aus, dass die prachtvollen Osterbrunnen einen Versuch darstellten, um den Tourismus in der besucherärmeren Frühjahrszeit zu bestärken.
Die christliche Deutung des Brauchs zieht dagegen den Vergleich zur Symbolik einer Erntekrone. Auch die Brunnen sind meist in Form einer Krone geschmückt, die auf einem Kreis platziert ein Zeichen für die unendliche Macht des Erlösers darstellt.
Wie auch immer es zu diesem Brauch kam, besonders in den 1970er und 1980er Jahren erfreute er sich vor allem bei der älteren Bevölkerung größter Beliebtheit. Organisierte Bustouren führen auch heute noch Gruppen zu den schönsten Brunnen der Fränkischen Schweiz.